Historie

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Rockolding

Die Freiwillige Feuerwehr Rockolding wurde am 1. Januar 1903 von 16 Rockoldinger Bürgern gegründet.

1. Kommandant war damals Ludwig Königer, der bis 1924 das Amt bekleidete.

1. Vorstand war Engelbert Schechinger.

 

Die Aktiven wurden damals schon in eine Chargen-, in eine Steiger-, in eine Spritzen- und in eine Ordnungs-Mannschaft eingeteilt. Bis zum Jahre 1919 zählte die Feuerwehr ca. 24 Aktive. Zu den Ausrüstungsgegenständen gehörten damals 28 Feuerlöscheimer, 2 Feuerwehrleitern und 2 Feuerhacken.

 

Von 1925 – 1933 bekleidete Lorenz Hausler das Amt des 1. Kommandanten.

 

Während der Kriegsjahre von 1939 – 1945 sind nur wenige Aufzeichnungen vorhanden. Viele Kameraden sind im Krieg gefallen, in der Gefangenschaft gestorben oder seither vermisst.

 

Nach dem Krieg gehörten nur noch 21 männliche Bürger der Rockoldinger Wehr an. Kommandant nach dem Krieg war Michael Kolbeck. Der erstmals aufgeführte Stellvertreter des Kommandanten war Kasper Sepp.

 

Kommandant von 1953 – 1958 war Ludwig Raith. Stellvertreter des Wehrführers war Michael Kolbeck. Zum 1. Vorstand war Maximilian Härtl gewählt

 

Die nächstgrößere Ansammlung von Dokumenten beginnen dann erst im Jahre 1959.

 

Im Jahre 1958 wurde Peter Prummer sen. zum 1. Kommandanten gewählt. Sein Stellvertreter war Ludwig Raith.

 

Im Jahre 1962 wurde die Fahne, die noch heute zu den Umzügen und Veranstaltungen an 1. Stelle des Feuerwehrvereins getragen wird, bei der Schierlinger Fahnenstickerei in Auftrag gegeben.  Der Mitgliederbeitrag betrug damals 2,00 DM.

 

Die Aufgaben der Feuerwehr waren damals schon weit gefächert. So wirkte die Vereinsführung bei der Aufstellung des Haushaltsplanes mit. Zu den wichtigsten Anschaffungen im Jahre 1962 zählte damals die Anschaffung einer neuen Leiter, die Beschaffung eines Schlauchtrockenmastes sowie die Erstellung einer Wasserreserve an der Bahnhofstraße.

 

So gingen sie dahin die Jahre. 1968 war es nach der Meinung des 1. Kommandanten Peter Prummer sen. Zeit, sich einen Nachfolger zu suchen. Dies gelang ihm aber nicht. Er wurde einstimmig wieder gewählt. Sein neuer Stellvertreter wurde Ernst Graupe. Dieses Team sollte von nun an noch weitere 20 Jahre die Aktiven der Rockoldinger Feuerwehr bei Übungen und Einsätzen führen.

 

Angespornt von der Neuwahl und dem Vertrauen der Mitglieder wurden die Rockoldinger Floriansjünger in 2 Gruppen für das Leistungsabzeichen ausgebildet. Diese Prüfung fand an einem regnerischen Julitag am alten Sportplatz (heutiger Standort  der Kleintierzüchter) statt. Als Schiedsrichter stellten sich Kreisbrandinspektor Siebenhändel aus Münchsmünster, Kreisbrandinspektor Beckenbauer aus Ingolstadt sowie Kommandant Block aus Münchsmünster vor. Beide Gruppen bestanden auf Anhieb die Leistungsprüfung.

 

Mit großer Unterstützung der Gemeinde und dem damaligen Bürgermeister Moreis wurde im Gasthaus Rammelmeier die bestandene Prüfung bei einer Brotzeit und einer Maß Bier gefeiert.

 

1969 war ein sehr ereignisreiches Jahr für die Rockoldinger Wehr. Am 19. Dezember 1969 mußte unsere Wehr zum bis dahin größten Brand in der Region ausrücken. Ein menschliches Versagen durch den Schrankenwärter verursachte ein Zugunglück, als dieser die Blinklichtanlage mit Halbschranke erst betätigte, als ein österreichischer Tanklastzug, beladen mit Super – Benzin, auf einen vorbeifahrenden Tankwagon der Bahn aufprallte. Beim Aufprall kam es zur Explosion, wobei alle 14 Tankbehälter in Flammen aufgingen. Der Versuch, den Fahrer des LKW  zu retten scheiterte, da die Hitzeentwicklung im unmittelbaren Bereich sehr gross war. So konnten nur noch verkohlte Überreste geborgen werden.

Es mussten auch die Löscharbeiten mit Schwerschaum von der Manchinger Flughafenfeuerwehr von der MBB und der E-Stelle nach kurzer Zeit wieder aufgegeben werden, da ein Löschfahrzeug in Flammen ging.

Die Rockoldinger Feuerwehr kühlte in Zusammenarbeit mit der Vohburger Feuerwehr den Tankauflieger des LKW und einige Kesselwagons. Großfeuerwehren vom ganzen Landkreis und darüber hinaus halfen mit, die Katastrophe in Griff zu bekommen. Selbst Landrat Dr. Scherg kam noch am selben Abend zur Unfallstelle, um sich ein Bild der Feuerbrunst zu machen.

Bei –15°C übernahm die Rockoldinger Feuerwehr die Feuerwache, bis erst nach 4 Tagen der letzte Feuerwehrmann die Unglückstelle verlassen konnte.

 

1970 hatte der Neubau eines Feuerwehrhauses oberste Priorität. So wurde nach kurzer Planungszeit am 11. Mai 1970 der genehmigte Plan den Floriansjüngern vorgelegt und gleichzeitig appelliert, das große Vorhaben fleißig und tatkräftig mit zu unterstützen. Schon 4 Tage danach wurde mit Bagger und schwerem Gerät das alte Gerätehaus dem Erdboden gleichgemacht.

Nur durch zahlreicher Unterstützung in den Abendstunden und Samstagarbeiten konnte das gemeinnützige Werk nach kurzer Bauzeit fertiggestellt werden. Vorstand und Kommandant Peter Prummer gab nicht auf, bis die letzte Kelle Mörtel vom neuen Feuerwehrgerätehaus mit Mannschaftsraum, Geräteraum und integrierter Telefonzelle an Ort und Stelle war. Das neue Heim der Rockoldinger Feuerwehr wurde dann am 9. August 1970 seiner Bestimmung übergeben.

In einer Feierstunde übergab Bürgermeister Moreis den Schlüssel an den Hausherrn der Freiwilligen Feuerwehr. Die kirchliche Einweihung übernahm ein Ingolstädter Franziskanerpater. Selbst Landrat Dr. Scherg bedankte sich bei allen Helfern von Rockolding sowie bei der Gemeinde Rockolding für die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel.

Im selben Jahr, am 16. Dezember 1970 konnte das durch Eigenleistung ersparte TSF, ein Ford Transit, zugelassen werden.

 

Die ersten Einsätze ließen nicht lange auf sich warten. Noch bevor das Feuerwehrfahrzeug durch Pfarrer Otto Krischke eingeweiht wurde, musste ein Brand in Ilmendorf gelöscht sowie ein Keller in Rockolding ausgepumpt werden.

 

Von da an wurden mindestens 3 Übungen im Jahr abgehalten. Die Neuinstallation einer Funksirene ermöglichte die Alarmierung der ganzen Rockoldinger Floriansjünger in kürzester Zeit.

 

Trotz neuem Feuerwehrauto konnten damals die wenigen Aktiven nur schwer bei der Stange gehalten werden. Eine Gruppierung in 2 Löschmannschaften war notwendig, doch diese war nicht immer ständig vollzählig. Aus diesem Grund trat die Führung der Rockoldinger Feuerwehr an die Gemeinde Rockolding mit der Bitte, die weitverbreitete Feuerschutzabgabe auch in Rockolding einzuführen. Von da an waren alle Aktiven von der Abgabe befreit, so dass die Anzahl der Floriansjünger leicht stieg.

 

Aus den damaligen Aufzeichnungen ist ersichtlich, dass die Aufgaben der Feuerwehr schon damals nicht mehr dem alleinigem Brandschutz galt. Technische Hilfeleistungen wie Ölspuren, Verkehrsunfälle oder auch die Bergung einer Leiche, die ins Eis eingebrochen war gehörten ebenso zum Alltag wie das Feuerlöschen.

 

Damit die Floriansjünger immer gut ausgebildet in Einsätze fahren konnte, wurden zahlreiche Übungen durchgeführt. Dazu gehörte die Großübung am 19. Oktober 1974. Mit den Feuerwehren aus Vohburg, Geisenfeld, Ilmendorf und der BP – Werksfeuerwehr wurde unter Anwesenheit von Landratsamtvertretern, Polizei, Kreisbrandrat Siebenhändel und Sicherheitsingenieur Mannsfeld von der BP ein Großbrand im Sägewerk Stiftl simuliert. Im Anschluß an diese Übung übergab der Ingenieur jeweils 5 Gasmasken an die Feuerwehren aus Rockolding und Ilmendorf.

 

 

Zu einer außergewöhnlichen, aber lehrreichen Übung wurde die Rockoldinger Feuerwehr am 11. Oktober 1975 im Rahmen der Großübung nach Hartheim geordert. Dieser „Einsatz“ dauerte jedoch nicht lange, da sich nach kurzer Zeit das Löschwasser dem Ende neigte. Die Reserven waren nur für eine TS8 ausgelegt.

Die Anzahl der Übungen erhöhten sich zu diesem Zeitpunkt auf 8 im Jahr.

 

1976 konnte 1. Kommandant Peter Prummer sen. und sein Stellvertreter Ernst Graupe die 1. Damenmannschaft im Landkreis ausbilden. Mit Erfolg konnten die Feuerwehrdamen ihr erlerntes Können beim Leistungsabzeichen zeigen. Der damalige Kreisbrandrat Siebenhändel beglückwünschte die Damen und bezeichnete sie als „nachahmenswerte Pioniere im Feuerlöschwesen“.

 

Die unmittelbare Nähe von Rockolding an die B16 und dem Autohof Stiftl erforderte von der Rockoldinger Feuerwehr bereits in den 80er Jahren ihren regelmäßigen Tribut. So wurde die Wehr am 14.12.1976 kurz nach Mitternacht zur Tankstelle in den Süden von Rockolding gerufen. Ein abgestellter Tankzug brannte lichterloh. Die gleichzeitig alarmierte Werksfeuerwehr der BP unterstützte die Rockoldinger mittels Löschpulver.

Lange Schlauchleitungen bis an die Einsatzstelle waren von Nöten, da Löschfahrzeuge mit Wassertanks damals noch nicht so weitverbreitet waren.

 

Mittlerweile wurde Rockolding in die Großgemeinde Vohburg eingebürgert. Dass die Feuerwehr auch den „neuen“ Bürgermeistern Piller und Hammerschmidt sehr am Herzen lag, war durch die regelmäßigen Besuche der Stadtoberhäupter bei den Jahreshauptversammlungen ersichtlich.

 

Zu diesem Zeitpunkt ließen auch die Übungsbesuche stark nach. Die beiden Kommandanten versuchten mit allen Mittel, die Aktiven wieder zu motivieren. So wurde ein Teil der Übungen unter der Woche abgehalten, wobei weitere 4 Übungen sonntags nach der Kirche durchgeführt wurden.

 

Der damalige 2. Kommandant bekleidete auch das Amt des Gerätewartes. Dieser führte sämtliche Bewegungsfahrten und Reinigungsarbeiten am Auto durch. Der einwandfreie Zustand des Fahrzeuges wurde auch von der Prüfstelle der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg bezeugt.

 

Erst im Jahre 1981 wurde ein Funkgerät ins Rockoldinger Feuerwehrauto eingebaut. Zuvor wurde der Einsatzort alle 5 Minuten nach Alarmierung mittels Funkmeldeempfänger bekannt gegeben.

Die steigenden Anforderungen im Feuerlöschwesen erforderten auch die Ausbildung von Atemschutzgeräteträgern. 1982 vermittelte der 2. Kommandant Ernst Graupe der Rockoldinger Wehr 4 Atemschutzgeräte zum Nulltarif von der BP – Raffinerie. Gleich zu Beginn wurden dabei 8 Floriansjünger in die neuen Herausforderungen eingeweiht.

 

Auch zum gesellschaftlichen Teil in Rockolding trägt die Wehr bis heute bei. So wurde das bereits traditionelle Sommernachtsgrillfest im Jahre 1982 zum ersten Mal abgehalten. Am Grundprinzip dieser Festlichkeit hat sich seither nicht viel verändert. Dieses Grillfest gehört zu den gemütlichsten im Vohburger Ortsteil.

 

1983 wurde Kommandant und Vorstand Prummer für 25jähriges Dienstjubiläum von Bürgermeister Hammerschmidt geehrt. Trotzdem stellte sich Prummer nochmals für eine Wahlperiode zur Verfügung. In dieser Wahl wurde der gesamte Vorstand bestätigt.

 

Die Anzahl der Übungen stieg allmählich auf 16 pro Jahr. Vor allem die jungen Feuerwehrler wurden als Atemschutzgeräteträger herangezogen, so dass eine schlagkräftige Wehr garantiert war.

Ihren hohen Kenntnisstand konnten sie dann bei der jährlichen Großübung bei der Spedition Thoma unter Beweis stellen. Mit den Ortsteilwehren aus Irsching, Hartacker, Menning, Dünzing und Hartheim – Pleiling sowie der Stadtfeuerwehr wurden zum einen Personenrettungen durchgeführt und zum anderen die „brennenden“ PKW und LKW´s mit Schaum gelöscht. Bürgermeister Hammerschmidt zeigte sich sehr zufrieden mit „seinen“ Feuerwehren.

 

Viel Glück hatte auch ein Rockoldinger Kraftfahrer im Jahre 1985, der seinen mit Super - Benzin vollbeladenen Tanklastzug in seinem Hof abstellte. Gegen 0 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Der Tankzug brach auf dem Anwesen in eine ausgediente Jauchegrube. Um bei der Bergung ein Übergreifen von Funken auf die Ladung zu verhindern, wurde ein Schaumteppich gelegt.

 

Trotz immer mehr Mitgliedern im Feuerwehrverein, stagnierte die Anzahl der Aktiven, die sich zu den Übungen eintrafen. Dies bemängelte auch die Führungsriege der Wehr. Doch immer wieder gelang es den beiden Kommandanten, das im Ernstfall die Hilfe und Rettung gesichert war.

 

1987 wurde die Feuerwehr erstmals von Einsätzen verschont.

1988 war es dann auch die Rockoldinger Feuerwehr, die anregte, das Stadtwappen ins Feuerwehremblem der Ortsteilwehren zu integrieren.

 

Im selben Jahr musste dann ein Nachfolger für den 1. Kommandanten und Vorstand Peter Prummer sen. gesucht werden. Dieser ging nach 31 Jahren aktiven Feuerwehrdienst als Kommandant und 36 Jahren als Vorstand in seinen wohlverdienten Ruhestand. Ebenfalls gab Ernst Graupe seinen Posten als 2. Kommandant und 2. Vorstand aus Altersgründen auf. Peter Prummer sen. wurde zum Ehrenkommandanten und Ehrenvorstand ernannt. Zu diesem Zeitpunkt war Prummer auch der dienstälteste Feuerwehrkommandant im Landkreis Pfaffenhofen.

 

Bei den anstehenden Neuwahlen 1989 wurde Ernst Graupe zum neuen Vorsitzenden gewählt. Stellvertreter wurde Raith Karl sen. Die Kommandantenwahlen erwiesen sich als wesentlich schwieriger. Trotz langen und zähen Verhandlungen mit den potentiellen Nachfolgern blieb das Amt des 1. Kommandanten in der Familie Prummer. Der Sohn des langjährigen Chefs der Rockoldinger Feuerwehr wurde am 09. Februar 1989 in Anwesenheit des 1. Bürgermeisters Hammerschmidt und einigen Stadträten zum Nachfolger gewählt. Sein Stellvertreter wurde Michael Patzelt.

Jahr 1989 war weniger geprägt von gefährlichen Einsätzen, sondern vielmehr ein Jahr, indem ein kleiner Generationswechsel vollzogen wurde. Die Neuwahlen, aber vor allem die Kommandantenwahl stand im Mittelpunkt der Geschehnisse.

 

1990 wurde die Freiwillige Feuerwehr als gemeinnütziger Verein ins Vereinsregister aufgenommen.

Im selben Jahr wurde mit viel Fleiß und Engagement in Eigenregie ein WC – Häuschen für Damen und Herren hinter der Bushaltestelle erbaut.

Einen Tag vor Silvester wurde die Feuerwehr zum Brandeinsatz zur Spedition Thoma gerufen. Bei Schweißarbeiten fing ein PKW in der Werkstatt Feuer und ging in Flammen aus. Ein größerer Schaden konnte jedoch verhindert werden.

 

Ein Jahrhunderthochwasser verschonte auch nicht die Rockoldinger Floriansjünger. Vom 13.04. -  18.04.1994 war die Feuerwehr unterwegs, um größeren Schaden zu verhindern.

Am ersten Tag war die Wehr damit beschäftigt, Sandsäcke zu füllen, um damit das Rockoldinger Gewerbegebiet vom strömenden Wasser über die B16 zu schützen. Doch dies gelang nur teilweise, so dass die angesiedelten Firmen teils große Wasserschäden erlitten.

Nachdem das Hochwasser Rockolding selbst nicht heimsuchte, rückte unsere Wehr nach Vohburg aus, wo sie tagsüber Sandsäcke füllte und in der Nacht auf Freitag das Vohburger Feuerwehrhaus vor größeren Schäden bewahrte. Am Freitagnachmittag fiel endlich der Wasserpegel der Donau, so dass unsere Wehr am Samstag bis zum Montag mit Kellerauspumpen beschäftigt war.

 

Im selben Jahr wurde unsere Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen gerufen. Das Spektrum reichte vom Klein- und Grossbrand bis hin zum Verkehrsunfall auf der B16.

 

 

1995 dankte der 1. Vorstand Ernst Graupe in der Jahreshauptversammlung ab und übergab das Amt des Vorstandes an Peter Prummer sen. Seither führt Peter Prummer die beiden Ämter in Personalunion. Zum stellvertretendem Kommandant wurde Georg Wein gewählt. 2. Vorstand wurde Karl Raith.

 

 

Die Feuerwehr nahm 1996 unter dem Motto „Bauern um 1900“ im Rahmen der 1100 – Jahrfeier von Vohburg am feierlichen Festumzug teil.

Im selben Jahr fand die erste und seither einzige, aber legendäre Feuerwehrdisco „FIREPOWER“ statt. Mit knapp 1000 Jugendlichen wurde in der Lagerhalle von Getränke Hörl ein rauschendes Fest gefeiert.

 

 

Nach längerem fand 1998 wieder ein Feuerwehrausflug statt. Dabei wurde die Berufsfeuerwehr in München besichtigt. Anschließend wurde in Bayerisch Gmain Mittag gegessen. Am Nachmittag wurde das Berchtesgadener Salzbergwerk besucht.

 

 

 

1999, das Jahr des Hochwassers. Bereits am Vatertag wurden wir aus heiterem Himmel nach Vohburg geordert, um Sandsäcke zu füllen. Die kleine Donau führte dermaßen viel Wasser, so dass das Gebiet im Bleichgries sehr bedroht war. Nur zwei Tage später rückte unsere Wehr wieder nach Vohburg aus, um den Damm zu verstärken, was uns auch gelang.

 

Doch zum Verschnaufen und neue Kräfte schöpfen gönnte uns das Wasser lediglich eine Woche. Zu Pfingsten spitzte sich die Lage in der Donaustadt Vohburg zu. Mehr als 70 Helfer aus Rockolding waren in Vohburg vor Ort im Einsatz, wobei manche bis zu 70 Stunden tätig waren. Der Donaudamm der großen Donau drohte an mehreren Stellen zu brechen. In der Nacht vom Pfingssonntag auf Pfingstmontag riss das Wasser mehrere Löcher in den aufgeweichten Damm am Sportplatz. Die ganze Nacht fuhren die LKW´s um Sand und schweres Material zur Dammsanierung. Dank des Einsatzes hunderter freiwilliger Helfer konnte dieser gehalten werden. Am Pfingstmontag drohte der Damm beim Biohof Rettermayer zu brechen. Nachdem schon überlegt wurde, ob man die Einsatzkräfte nicht zurückziehen und die Anwohner evakuieren solle, gelang es den Hundertschaften von Feuerwehr, THW und Bundeswehr den Damm zu halten. Gleichzeitig brach der Damm in Neustadt. Nur durch den grenzenlosen Einsatz aller Helfer und mit Gottes Hilfe konnte in Vohburg eine größere Katastrophe verhindert werden. In den darauf folgenden Tagen verrichteten die Helfer unserer Wehr noch Aufräumarbeiten in Vohburg.

 

Das Millenium stand an. Zum  Jahreswechsel 1999 auf 2000 mussten im ganzen Landkreis die Feuerwehrgerätehäuser besetzt werden, damit im Falle von Computerausfällen die Einsatzbereitschaft gesichert war.

 

Doch das größere Ereignis in diesem Jahr war die Abholung und Weihe des neuen Löschgruppenfahrzeuges LF8/6. Neun Feuerwehrler machten sich am 04. Mai 2000 auf den Weg nach Weisweil im Breisgau, um sich die neuen Gerätschaften vom Fahrzeughersteller IVECO erklären zu lassen. Dementsprechend groß war auch die Freude bei der Ankunft in Rockolding, wo diese Abordnung von den Bürgern in Rockolding begrüßt wurden.

 

Im Juli fand dann die feierliche Einweihung unseres neuen Fahrzeuges statt. Nach dem Gottesdienst zog man mit musikalischer Umrahmung der Vohburger Stadtkapelle zum Feuerwehrgerätehaus. Dort segnete Pfarrer Lewinsky das neuen Löschgruppenfahrzeug. Zu den zahlreichen Ehrengästen zählten auch Landrat Rudi Engelhart und Bürgermeister Rudi Fahn mit einigen Stadträten. Im Anschluß fand die Feier mit Mittagessen statt.

 

Mit dem neuen Fahrzeug ist es auch notwendig, ein neues Feuerwehrgerätehaus zu erbauen. Die Antragstellung erfolgte im Jahr 2001. Nach 8 fertigen Eingabeplänen einigten sich die Verantwortlichen von Feuerwehr und Stadt Vohburg auf eine Variante. Das Bauvorhaben wurde im November 2005 vom Stadtrat abgesegnet. Der Neubau soll im Jahr 2006 beginnen.

 

 Der Klimawandel macht sich bereits heute durch steigende Anzahl von Unwetter und sich wiederholenden Hochwasser – Einsätzen stark bemerkbar. So wurden wir 2005 und 2006 zur Abwehr von größeren Schäden nach Vohburg gerufen, um mit dem Füllen und Einbringen von Sandsäcken die Gefahr abzuwähren. Mittlerweile sind die Einsatzkräfte im Landkreis Pfaffenhofen und ganz speziell in Vohburg bei derartigen Ereignissen gut eingespielt. Seit 1999 leiten und koordinieren die Rockoldinger Führungskräfte den Einsatz am Sandsackfüllplatz.

 

 

 

Zum Schluß möchte ich all denen danken, die mich bei der Erstellung der Chronik unterstützt haben. Mein besonderen Dank gilt den Schriftführern der Rockoldinger Feuerwehr, die eine hervorragende Arbeit beim Führen ihrer Tagebücher geleistet haben.

 

 

Markus Prummer