Fotos und Text: Susanne Lamprecht
Rockolding (las) „Seid ihr nervös“, fragt Kreisjugendwart Christian Sirl in die Runde und erntet schüchternes Nicken. „Müsst ihr nicht. Wenn heute etwas nicht funktioniert, dann seid eh nicht ihr schuld, sondern eure Ausbilder, die es euch nicht richtig beigebracht haben. Aber macht euch da keine Sorgen, die können das und ihr könnt das auch“, muntert er die sieben Jugendlichen - darunter zwei Mädchen – auf, die in der Einsatzkleidung der Feuerwehr Rockolding und ihrer Jugendgruppe vor dem Feuerwehr-Fahrzeug Aufstellung genommen haben. Für sie steht, als erste Jugendgruppe in Rockolding seit 26 Jahren, an diesem Freitag die Prüfung zur Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr an und so viel sei schon jetzt verraten: Bestanden haben sie sie alle.
Ablegen, so erklären die Schiedsrichter, Christian Sirl, Franz-Xaver Schmidl und Martin Koch, kann die Jugendspange jeder Feuerwehranwärter zwischen 14 und 18 Jahren. Grundvorraussetzung für das Bestehen ist allerdings, da sind sich die drei einig, eine gründliche und gute Ausbildung im Vorfeld. Sonst brauche man gar nicht erst antreten.
„Aber da braucht man sich hier in Rockolding eigentlich keine Sorgen machen“, schmunzeln sie und werden schon Minuten später von den ersten Teilnehmern von der Richtigkeit ihrer Aussage überzeugt, die in der Kategorie Knoten und Stiche ihr Können beweisen. Ein bisschen nervös am Anfang aber mit jeder Übung sicherer zeigen sie, was sie gelernt haben, stellen Saugkupplungen her, hantieren mit der Kübelspritze, werfen vorschriftsmäßig Leinen und Schläuche und ernten immer wieder anerkennende Worte und kleine Anregungen von den Schiedsrichtern.
Gleiches gilt für die Erwachsenen, die aktiven Feuerwehrleute, die an diesem Abend zur Abnahme der Leistungsprüfung „Die Gruppe im Löscheinsatz“ angetreten sind. Auch sie arbeiten schnell, präzise und vorschriftsmäßig. „Natürlich achten wir da sehr genau auf alle Komponenten und jede Kleinigkeit“, sagt Schmidl. „Das ist auch wichtig, weil so eine Prüfung ja auch zeigt, wie die Wehr im Ernstfall arbeitet. Wenn Sie hier Alles richtig machen, ist das so verinnerlicht, dass sie im Einsatz gar nicht auf die Idee kommen irgendetwas anders zu machen.“
Probleme gibt es dabei keine, das was die Prüfer entdecken sind höchstens Kleinigkeiten: Ein vergessene Handlampe bei den Erwachsenen, eine etwas zu schräg geworfene Leine bei den Jugendlichen, einige nicht ganz richtig beantwortete Fragen im Theorieteil der Jugendlichen. „Nichts gravierendes“, sagt Sirl zufrieden lächelnd und fügt verschmitzt hinzu: „Ich habe auch nichts anderes von euch Rockoldingern erwartet.“
Trotz aller hoher Erwartungen im Vorfeld, trotz allen Lobs, das die Schiedsrichter der Wehr immer wieder aussprechen, stolz und auch ein kleines bisschen erleichtert sind die jungen und die erwachsenen Feuerwehrleute trotzdem, als ihnen die Prüfer ihre Abzeichen überreichen: Die Jugendspange für sie Einen. Das Leistungsabzeichen in unterschiedlichen Abstufungen für die anderen und beides – Jugendspange und Lesitungsabzeichen in Bronze – für Dustin Brunnhuber. Er ist in diesem Jahr 16 geworden, hat von der Jugend- in die aktive Wehr gewechselt und an beiden Prüfungen teilgenommen. Stolz auf seine Leute war übrigens auch Kommandant Georg Wein dem an diesem Abend nur eins zu sagen blieb: „Ihr seid einfach super!“
Die Teilnehmer bei der Jugendgruppe waren: Dustin Brunnhuber, Julia Graßl, Sophie Graßl, Tobias Graßl, Schiedermeier Benedikt, Sepp Benedict, Vrabel Oliver. Dankenswerterweise half David Neamtu bei den Truppübungen aus.
Das Leistungsabzeichen Wasser legten ab: Dustin Brunnhuber, Helfer Florian, Barakowski Florian, Moreis Marco, Blohm Sabrina, Löffler Dominik. Als Ersatz fungierten Wein Georg, Prummer Peter jun., Hartinger Klaus.